Rechtsextreme Frauen?

Ein fataler Fehler unserer Gesellschaft ist es, dass Sexismus noch ganz normal ist. So normal, dass es regelrecht gefährlich für uns wird. Schauen wir uns Rechtsextremismus an. Rechtsextreme Frauen werden noch immer gerne als Mitläuferinnen abgetan. Was sie aber nicht sind. Und nie waren.

Kaum zu glauben, dass sich Medienlandschaft wie auch Küchentisch-Pöbel noch immer auf die alte Weisheit verlassen, dass Frauen grundsätzlich „unpolitisch“ sind. Das ist sexistischer Unfug, der auf allen politischen und semipolitischen Konzerten gespielt wird und allen voran den Rechtsextremen nützt. Der Hintergrund ist, dass Männer bzw. die männerdominierte Gesellschaft Frauen schlichtweg erst einmal nicht zutraut, politisch engagiert oder gar fanatisch zu sein. Insgeheim glauben noch zu viele, dass Frauen am Ende des Tages nur darauf warten, endlich ihr Bild der Frau Stickmotiv fertig stellen zu können. Fakt ist, dass gerade rechtsextreme Kreise genau um dieses Phänomen wissen und es sich zu Nutze machen.

Im Buch „Rechtsextreme Frauen – Analysen und Handlungsempfehlungen für Soziale Arbeit und Pädagogik“1 wird die gesamte Problematik anhand einiger echter Beispiele, unter anderem Beate Zschäpe, anschaulich aufgeklärt. Das Buch stammt von Esther Lehnert und Heike Radvan und ist im Verlag Barbara Budrich erschienen.

Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass das Buch eben nicht nur für Menschen interessant und wichtig ist, die im pädagogischen Bereich tätig sind. Da es unter anderem auch um die Unterwanderung von Elternbeiräten und Dorfgemeinschaften geht, sollten das Buch einfach alle lesen und sich zu Herzen nehmen. 138 Seiten, die helfen können, viel Schaden zu verhindern.

Rechtsextreme Frauen werden mit ihren Einstellungen und ihrem Handeln oft übersehen und unterschätzt – auch in der Sozialen Arbeit und Pädagogik. Dies hat Folgen für das demokratische Miteinander, insbesondere aber für Menschen, die von rechter Gewalt betroffen sind. Doch wie kommt es zu diesem Wahrnehmungs- und Interventionsdefizit? Welche Ursachen lassen sich in Geschichte und Gegenwart in der Sozialen Arbeit und Pädagogik erkennen? Wie verlaufen Situationen in verschiedenen Handlungsfeldern und welche Alternativen lassen sich herausarbeiten? Diese und weitere Fragen werden im Buch beantwortet. Die Autor_innen plädieren für eine professionsethische Haltung von (sozial)pädagogischen Fachkräften.

Klappentext „Rechtsextreme Frauen“, ISBN 9783847408468
  1. Rechtsextreme Frauen – Analysen und Handlungsempfehlungen für Soziale Arbeit und Pädagogik von Esther Lehnert (medimops.de) (hierbei handelt es sich nicht um einen Affiliate-Link!) ↩︎

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