Unbequeme Wahrheit: Rassismus ohne Rassisten

Rassistisch zu handeln und zu denken, setzt nicht voraus, Rassist zu sein. Beispiel vergangene Woche auf dem Klassenfest: Jemand ist vollkommen überrascht darüber, dass sie feststellen musste, dass nicht alle Angehörigen einer türkischen Familie gleich aussehen. „Ah, die Tante, … Das Gesicht ist tatsächlich sogar etwas anders.“ Natürlich war die Feststellung nicht böse gemeint. Und … weiterlesen …

Antiziganismus im Alltag erkennen, benennen.

Antiziganismus. Noch immer gehen weite Teile der Bevölkerung davon aus, dass Rom:nja und Sinti:zze nicht sesshaft wären und ihr Geld hauptsächlich als Wanderarbeiter:innen oder Wahrsagerinnen verdienen und dass sie sexuell hyperaktiv wären. Dieses „Phänomen“ ist bei Weitem nicht auf Rechtskonservative bis Rechtsradikale beschränkt. Es ist fester Bestandteil der Mehrheitsmeinung. So auch bei Gruppen, die sich mit der Aufklärung über die AfD, rassistische, teilweise rechtsextreme Partei in Deutschland, auseinandersetzen und gegen deren Inhalte mobil machen.

Gut gemeint, schlecht gemacht

In einem Sharepic, das nach Veröffentlichung des Spiegelartikels über die rechtsextreme Terroristin, Ex-AfD MdB, Birgit Malsack-Winkemann, in einer Facebook-Gruppe gegen rechte Umtriebe postete, wollte man das Verhalten der AfD im Bundestag karikieren. Das Ganze ging gehörig nach hinten los. Was ist passiert?

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2. Mai – Gewerkschaften zerschlagen

Am 2. Mai 1933 zerschlugen die Nationalsozialisten gewaltsam die freien Gewerkschaften. Eine Abrechnung.

Für die Nazis war klar, Gewerkschaften seien Ausgeburten der jüdisch-kommunistischen Weltverschwörung, die einzig darauf abzielte, den Volkskörper zu zersetzen. So die antisemitische Propaganda, die zwar bereits seit Jahrzehnten kursierte, durch die NSDAP aber mit Nachdruck und Geschwindigkeit zur Staatsdoktrin erhoben wurde. Taktisch ging es dabei jedoch vor allem auch darum, eines der letzten verbliebenen und stabilen Bollwerke zu zerschlagen, das der absoluten, von Willkür getriebenen Macht der NSDAP im Land entgegenstehen könnte.

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Rassistische Konferenz Frankfurt

Wenn Namen wie Ostermann, Ebel, Schröter, Lutz, Mansour Palmer auf der Tagesordnung stehen, ist Zündstoff vorprogrammiert. Zumindest aus Sicht von Anti-Rassisten. Der Fokus lag dabei auf Boris Palmer, die Gesamt-Dimension sollten wir dabei jedoch nicht vergessen.

Gestern sind an vielen Stellen Beiträge zum Thema #Palmer_Ist_Ein_Rassist aufploppt. Dabei darf nicht vergessen werden, dass es nicht Palmer allein ist, der hier möglichst weitreichend Vorurteile streuen und irrationale Angstgefühle flächendeckend verbreiten will. Der gesamte „Kongress“ stand von Anfang an unter dem Unstern rassistischer Hassprediger:innen.

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Rassismus nur von Rassisten?

Rassen gibt es nicht, und doch töten sie.

Collette Guillaumin, Soziologin

Das vorgenannte Zitat habe ich am 15. April 2023 auf Facebook gepostet und fand mich umgehend in einer intensiven Diskussion wieder. Keine Diskussion mit Rassisten, sondern mit einem engagierten Antirassisten. Im Kern drehte sich alles um das Thema, wer überhaupt Rassist ist was eigentlich Rassismus ist. Im Nachhinein eine interessante Diskussion. Und ein wenig desillusionierend.

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Sprache, Rassismus und Macht

Warum ich mich aktiv mit Sprache auseinandersetze und mich selbst, das, was ich sage und schreibe und sogar denke, häufiger reflektiere, liegt für mich auf der Hand. Andere empfinden das manchmal als etwas dogmatisch. Für mich ist klar, dass Aktiv-sein gegen Rassismus, Sexismus und alle daraus entspringenden Sonderformen einer gewissen Sensibilität im alltäglichen Sprachgebrauch bedarf.

Die meisten Menschen äußern sich im Alltag nicht einmal bewusst rassistisch oder sexistisch. Gleichzeitig ist hier aber genau das Problem. Denn wir sind aufgrund der noch immer bestehenden Ausrichtung unseres gesamten Handelns in einem (meist toxisch) patriarchalen System sozialisiert.

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