T4 – Ableismus, Euthanasie, Massenmord

Das ‚T4-Euthanasie‘-Programm der Nazis war im übrigen nie auf ein Ende ausgelegt. Im Gegenteil. Noch 1945 liefen Planungen, um das System nach dem Endsieg weiter zu führen und zu perfektionieren. Genau da setzt Höcke an.

Nach dem Vernichtungskrieg gegen die Welt wäre zu einem innerhalb der sog. ‚Volksdeutschen‘ übergegangen worden. Das T4-Personal wurde in den 3 Reinhardt-KZ Treblinka, Sobibor und Belzec beschäftigt, wo TÄGLICH jeweils TAUSENDE erst verhöhnt, dann beraubt, dann umgebracht wurden. Im ‚Altreich‘ wurden bis zum Schluss Meldepflichten erlassen, um über jede einzelne behinderte Person Bescheid zu wissen und sich derer nach dem Krieg habhaft werden zu können. Widerstand?

Was die Leute seinerzeit hauptsächlich daran störte, war nicht die Vernichtung selbst, sondern dass es Deutsche traf. Deswegen wurden die zeitig Deportationen bis nach Osteuropa veranlasst. Ein widerwärtiges System, menschenverachtend. Höcke als Geschichtslehrer weiß das sehr genau.

Davor wurden die Menschen direkt in den Kliniken umgebracht. Einige Anstalten hatten eigene Gaskammern und extra eingestellte „Brenner“, die nichts anderes machten, als die Toten zu verbrennen. Darüber beschwerten sich gelegentlich Anwohner. Wegen des Gestanks. Andere Anstalten, wie in Idstein, ließen die Patient:innen nach Hadamar bringen. Später ging man zu Verhungernlassen und Überdosen von Medikamenten über.

Nach Hadamar zum Beispiel wurden regelmäßig ganze Busladungen Menschen gebracht. Erst wurden die Menschen vergast, später ließ man sie kontrolliert verhungern. Kleinkinder bis Alte. Für die Nazis egal. Das System lief zuverlässig. Gestützt von SS, Polizei, Wehrmacht und Privaten.

Ich frage mich ernsthaft, wieso es Eltern behinderter Kinder oder Menschen, die behinderte Angehörige pflegen, gibt, die die AfD hofieren. Das will nicht in meinen Kopf. Sie meinen teils, ohne ‚Islamisierung‘ wären die Chancen für ihre Angehörigen größer. Das Gegenteil ist der Fall.

Tatsächlich kann ich mich nicht daran erinnern, in 13 Jahren Schule nur einmal ernsthaft über die „Euthanasie“ unterrichtet worden zu sein. Meine Generation ist es aber, die die AfD stark hält. Nicht hauptsächlich Opi oder 18jährige Unzufriedene. Hat das Bildungssystem versagt?

Diese ‚Euthanasie‘ war zudem Lieferant für Hochschulen. So hat Heidelberg regelmäßig „Material“ in Form von Leichen, in Hadamar angefordert. Hadamar wurde wiederum von u. a. Idstein und Eltville aus „beliefert“. Die Protagonisten waren meist keine SS-ler sondern Ärzte, Pfleger:innen und Hausmeister.

Durch die Entfernung behinderter Personen aus dem öffentlichen Leben, daran anschließender sprachlicher Entmenschlichung & ökonomischer Verargumentierung wurden die meisten Widerstände gebrochen bzw. unterlaufen. Selbst Kirchen stritten nur noch um das „Wie“ anstatt um das „Ob“.

NIE WIEDER!

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