Völlig unter dem Radar organisieren sich antisemitische Rechtsextreme und machen Stimmung gegen Israel. Diese gesamte Situation ist eine Win-Win-Situation für Rechtsradikale und -extreme.

Anders als die AfD, die zwar massig Antisemiten in ihren Reihen hat, duldet und fördert, gehen der Dritte Weg und die NPD nebst aller Nebenorganisationen und Kameradschaften sehr freimütiger mit ihrem Antisemitismus um. Thematisierung in den Medien? Nur als Randnotiz. Zum Beispiel bei n-tv.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/angriff-auch-auf-bundesregierung-deutsche-neonazis-bejubeln-hamas-terror-in-israel/ar-AA1inUUb

Dabei ist der Organisationsgrad von Rechtsextremen in Deutschland traditionell hoch. Bei kas.de findet ihr hier (https://www.kas.de/de/web/extremismus/rechtsextremismus/wie-ist-rechtsextremismus-in-deutschland-organisiert) einen ganz guten kurzen Artikel dazu.

Der Verfassungsschutz sagt: „Das rechtsextremistische Personenpotenzial ist nach Abzug von Mehrfachmitgliedschaften im Jahr 2022 mit 38.800 Personen gegenüber dem Jahr 2021 (33.900) um 4.900 Personen angestiegen. Das Personenpotenzial der gewaltorientierten Rechtsextremisten hat sich mit rund 14 000 Personen gegenüber den Vorjahren erhöht.“ – https://www.verfassungsschutz.de/DE/themen/rechtsextremismus/zahlen-und-fakten/zahlen-und-fakten_artikel.html

38 800 Rechtsextreme. Davon 14 000 offen gewaltbereit. (vgl auch https://de.statista.com/statistik/daten/studie/38405/umfrage/entwicklung-des-rechtsextremismuspotenzials-in-deutschland/)

Der Verfassungsschutz stellt außerdem fest: „20 967 rechtsextremistische Straftaten ereigneten sich im Jahr 2022. Das sind im Schnitt mehr als 57 pro Tag.“

Erschreckender Weise, und genau das ist zu vielen augenscheinlich nicht bewusst, ist die Anzahl der Straftaten im Wesentlichen seit Jahren konstant. Die Zahl liegt immer zwischen 18 000 und 21 000 rechtsextremen Straftaten. Auch die Anzahl der darin enthaltenen Gewaltverbrechen ist konstant hoch.

Für die Zukunft:
Was bedeutet das? Die vielen neuen und Rechtsextremen durchlaufen noch die „Schule“ der Radikalisierung, sie werden sukzessive aufgepeitscht. Darauf hin deutet, dass die Anzahl der Straftaten konstant blieb, wohingegen die Anzahl der Rechtsextremen kontinuierlich wächst. Mit 14 000 neuen Akteuren innerhalb der letzten zwei Jahre, wird uns hier in den kommenden Jahren ein massiver Anstieg rassistischer Gewalttaten blühen – sowie Repression in vielen weiteren privaten wie auch öffentlichen Bereichen.

Bereits bei der Landtagswahl in Hessen war partiell zu beobachten, wie Akteure der rechtsradikalen AfD als Wahlhelfer versucht haben negativen Einfluss zu nehmen, indem sie Wählenden der Linken weismachen wollten, dass sie nicht im Wählerverzeichnis des jeweiligen Wahllokals (Eltville) stünden. Umstehende Wahlhelfer mussten korrigierend aktiv werden, sodass die Wahl stattfinden konnte.

Nicht umsonst titelte DW.com: „Deutschland 2023: rechtsextremer und demokratiefeindlicher“

Was natürlich fehlt: Hufeisen-to-Go
„Aber DIE LINKEN!“ Ja, auch unter Linken gibt es einzelne Akteur:innen, deren Kompass jenseits des Diskutierbaren liegt. Das wird innerhalb der Strukturen auch aktiv diskutiert und sich an allen Ecken positioniert. Das zugehörige Lager ist dabei eindeutig. Es ist eine sehr kleine aber hyperaktive Minderheit innerhalb der politischen Linken und doch eines der zentralen Themen der konservativen Presse. Der Rechtsruck ist für einige Medien dabei eben nicht mehr sonderlich erwähnenswert, weil er nicht mehr unter „News“ fällt. So weit sind wir bereits mit der Normalisierung rechtsextremen Denkens.

Kurzum: Mit der Art und Weise, wie die clickbaiting liebende Presselandschaft von Privat bis ÖRR agiert, wird Stück für Stück der Nährboden für weitere Rechtsextreme gebildet und mit „konservativen Werten“ gedüngt. Das kann nicht gut gehen. Das wird nicht gut gehen.