Covid-19, Bericht von Thorsten

Hallo,

nach dem Lesen dieses Erfahrungsberichtes wollte ich mich auch mal äußern.

Glücklicherweise habe ich mich als Geimpfter mit dem Corona-Virus infiziert, dennoch habe ich auch fünf Wochen nach der Infektion immer noch Beschwerden. Nicht auszumalen wie der Verlauf ohne Impfung gewesen wäre. Wo ich mich infiziert habe kann ich nur spekulieren, ob im Fitnessstudio oder auf der Arbeit kann ich nicht sagen.

Symptome, Verlauf und Arztbesuche

Ich habe also auch einen „milden“ Verlauf meiner Convid-19 Infektion gehabt. Wobei ich schon ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl hatte. Solch starke Kopfschmerzen hatte ich noch nie – und möchte Sie auch nicht mehr erleben. Selbst verschreibungspflichtige Schmerzmittel hatten keinen Effekt. Dazu kommen noch der weit verbreiteten Symptome wie

Geruchs- und Geschmacksverlust. Eine blockierte Nase die kein Atmen zu lies außer durch den Mund, was unruhige Nächte zur Folge hatte, Fieber, Schüttelfrost und Schwitzen rundeten das Krankheitsbild ab. Dazu kamen ein leichter Hustenreiz und eine körperliche Abgeschlagenheit die ich nur bei einer wirklichen Grippe schon mal erlebt habe.

Ich bin ein sehr aktiver Mensch und wenn ich keinen Antrieb habe mich zubewegen, dann stimmt wirklich etwas nicht. Kann der Blogbetreiber bestätigen :). [Anm. sklaus: Ja, kaum jemand sonst würde sich mit dem Fahrrad die Eiserne Hand oder die Hohe Wurzel hoch quälen, nach einer Anfahrt von 60 km. ;-)]

Nach zwei Wochen Quarantäne fühlte ich mich immer noch nicht wieder Fit und Genesen, aber damit habe ich schon gerechnet. In der Selbstisolation hat man viel Zeit zu lesen, natürlich auch über diese Krankheit.

Zu den beunruhigenden Auffälligkeiten nach den ersten beiden Wochen kam eine Tachykardie-Neigung. In Ruhe habe ich normalerweise einen Puls von 45 Schlägen pro Minute, dieser stieg um 100 % auf 90 Schläge pro Minute und sank dann nach kurzer Zeit wieder ab. Das beunruhigte meine Hausärztin so sehr, dass sie mir innerhalb von zwei Tagen einen Termin beim Kardiologen organisierte um ein Herz-Echo machen zulassen – glücklicherweise ohne Auffälligkeiten!

Die zweite Auffälligkeit ist eine sogenannte Belastungsintoleranz. Konkret trat das bei mir während der Arbeit auf. Als technischer Zeichner sitze ich meist am Rechner wobei ich hin und wieder auch einmal auf eine Baustelle muss, um etwas zu überprüfen und ausmessen. Dazu musste ich in diesen Fall auf ein Gerüst steigen, also Stufen und Leitern erklimmen. das Ganze dauerte 30 Minuten und mir ging es in dieser Zeit zusehends schlechter. Ich sah zu, dass ich wieder ins Büro kam und erlebte ich den sogenannten „Crash“. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten und musste mich hinsetzten, ich konnte nicht mehr arbeiten, geschweige denn, mich ins Auto setzten und Heim fahren. Ich musste 45 Minuten lang Kraft sammeln, ehe ich zum Auto gehen und heim fahren konnte. Angekommen, konnte ich mich nur noch in meinen Sessel setzen und mich ausruhen.

Nach zwei Stunden ging es mir wieder soweit besser, dass ich mich nicht mehr so erschöpft gefühlt habe. Ich habe gelesen, dass es bei manch anderen mehrere Tage dauert bis sie sich wieder erholt haben. Das blieb mir zum Glück erspart.

Als Konsequenz aus diesen Erfahrungen und aufgrund der Empfehlung des Kardiologen, soll ich intensive Anstrengungen mehrere Wochen vermeiden, aber wichtig sei, sich trotzdem soweit es möglich ist, körperlich zu betätigen. Ich darf beispielsweise locker Radfahren, ein leichtes Krafttraining und natürlich Spaziergänge machen.

Ich habe mich dazu entschlossen, eine Sporttauglichkeitsuntersuchung durchführen zu lassen. Einige Krankenkassen bezahlen das.

Bei der Sporttauglichkeitsuntersuchung wird ein EKG (Eleketro-Kardio-Gramm), Belastungs-EKG und Lugenfunktionstest gemacht. Damit soll ausgeschlossen werden, dass Folgen für Herz und Lunge entstanden sind. Das ich kann jedem empfehlen der diese Krankheit durchgemacht hat.

Ich hoffe, dass ich dadurch wieder meine sportlichen Aktivitäten wie früher aufnehmen kann und ein Stück Lebensqualität wieder erlange.

Allen anderen wünsche ich gute Besserung und alles Gute

Mit besten Grüßen
Thorsten


Dankeschön!

Vielen Dank für deinen Beitrag zur Aufklärung über Covid-19! Ich bin mir sicher, dass sich auch in deinen Schilderungen Menschen bzw. diese ihre Leidensgeschichte (ein Stück weit) wiederfinden.

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@ Thorsten: Weiterhin gute Besserung!

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