Verkehrswende – echte Transformation notwendig

Im Auto-Land Deutschland ist noch immer die gesamte Infrastruktur auf Autos ausgelegt. Umstellen auf E-Autos macht das Problem nur trendy und färbt es grün, beseitigt es aber nicht.

Auf dem Weg zu einer echten Verkehrswende ist ein radikales Umdenken erforderlich. Die Programme von Ampel und Co. entsprechen höchstens einem Therapieren in homöopathischen Dosen, die der Dringlichkeit nicht gerecht werden. Natürlich ist zu befürworten, dass vor allem der direkte CO2-Ausstoß reduziert werden soll. Gleichzeitig müssen wir uns aber Gedanken um Ressourcen- und Platzverbrauch machen. CO2 einsparen ist nur eine Säule in Richtung Verkehrswende und Klimaschutz. Auch das fortwährende Verschwinden von Grünflächen muss aufhören sowie der massive Einsatz von Baumaterialien für Parkhäuser und die radikal fortschreitende Flächenversiegelung für Parkplätze und Straßenbau.

Individualverkehr neu denken

Fahrten mit dem Pkw innerhalb einer Stadt oder Kommune sind meist vermeidbar und basieren letztlich auf Gewohnheiten und fehlenden Alternativen. Den einzelnen Menschen geht es um Zeitersparnis – darum, bequem von A nach B zu kommen. Andere wiederum leiden unter körperlichen Einschränkungen und können ihre täglichen Wege nicht fußläufig zurücklegen. Einige Aspekte also, die es zu beachten gilt – die dennoch aber keinen Grund dafür darstellen, dass Straßenzügen vor geparkten Fahrzeugen überquellen und sich Staus täglich verlängern.

Der Großteil des Individualverkehrs muss von platzfressenden PS-Boliden hin zu regenerativ versorgten flächenfreundlichen Alternativen gewandelt werden. Die Vorteile eines neu gedachten Individualverkehrs liegen auf der Hand.

  • weniger Flächenfraß durch Parkplätze, Parkhäuser und Straßenbau
  • gerechtere Verteilung des öffentlichen Raumes
  • Gleichstellung aller Menschen im Straßenverkehr
  • Flexibilisierung der Einzelnen
  • Reduzieren von Anschaffungs- und Betriebskosten
  • geringeres Kostenrisiko für die Einzelnen
  • geringere Kosten für Kommunen, Land und Bund
  • höhere Verkehrssicherheit
  • Steigern der Attraktivität aller Regionen

Arbeitsplätze und Verkehrswende

Ich bin kein Freund von Märchenstunden und möchte hier auch mit offenen Karten spielen. Eine echte Verkehrswende, eine Transformation dessen, wie wir uns fortbewegen, wird nicht ohne massive Änderungen bei Autobauern vonstattengehen. Um niemanden von heute auf morgen auf die Straße zu setzen, ist ein sozialverträglicher, linear fortschreitender Wandel anzustreben. Sicher wäre eine direkte Umstellung in Sachen Klimaschutz geboten, noch praktisch nicht umsetzbar. Zu lange hat die Politik der Bundesrepublik die Augen verschlossen und ganze Infrastrukturen darauf ausgerichtet, den Automotive-Konzernen gefällig zu sein. Eine gefährliche Abhängigkeit eines einzelnen Players, wie sich nun herausstellt. Den Preis für diese Kurzsichtigkeit dürfen nicht die Menschen an den Produktionslinien tragen.

Nach und nach werden Konzerne rund um den Automotive-Sektor ihre Zielgruppen ändern und sich darauf einstellen müssen.

Verkehrswende ermöglichen: maßlose Produktion von Kraftfahrzeugen stoppen

Die unaufhörliche Produktion von Kraftfahrzeugen wird und muss zum Erliegen kommen.

Transformation des Individualverkehrs begünstigt ein Umdenken der Konsumweise unserer Gesellschaft. Nicht das dickste, schnellste und glänzendste Auto zählt künftig, sondern von A nach B zu kommen und dabei niemanden zu behindern. Gleichzeitig werden Kapazitäten frei und mehr Menschen können und werden sich in Bereichen Gesundheit, Erziehung, Bildung aber auch Infrastruktur engagieren können.

Wird ein echtes, faires Transformationskonzept verfolgt, ist ein kompletter Umbau innerhalb von zwei Generationen möglich. Spätestens dann kann mit dem Rückbau von Straßen, der Entfernung von Parkhäusern zugunsten günstigen Wohnraums und Steigerung der Lebensqualität begonnen werden.

Eines ist gewiss: Den Klimawandel bekämpft man nicht mit Greenwashing und homöopathischen Programmen, sondern mit echten Änderungen!

Solidarische Grüße
Sebastian Klaus

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