Schick den Klima-Kleber nach Katar

Eine deutsche ‚Tugend‘: Nach unten treten, nach oben buckeln.

Wie komme ich zu dieser Erkenntnis? Die in der Überschrift benannten Parole „Schick den Klimakleber nach Katar“ kommentierte die postende Person folgendermaßen aus, als sie darauf angesprochen wurde, dass sie an zu sehr alten Gewohnheiten verhaftet bliebe:

Tut mir leid, aber für mich sind die Klimachaoten einfach nur irre. Blockieren Straßen wie die Bekloppten und andere kommen nicht zu ihrer Arbeit, können ihre Termine nicht einhalten oder kommen nicht zu den Kunden. Rettungsfahrzeuge kommen auch nicht durch, schon gar nicht, wenn dann Stau ist. Und eines vergessen die Idoten auch dabei: Die ganzen Fahrzeuge, die im Stau stehen, lassen die Motoren dabei laufen und wird noch mehr Abgase in die Luft abgelassen. Ist es das, was die wollen? Na, dann, viel Spaß. Aber dann nicht wundern, wenn deren Anliegen von der Bevölkerung nicht mehr unterstützt wird.

Da sind wir also, führen hier am Ende die gleiche Diskussion, wie bei jedem Streik, bei dem den Gewerkschaften die Schuld am Ausstand gegeben werden soll anstatt denen, die die Gründe zu verantworten haben.

Wie stehe ich in dieser Sache zu Klima-Aktivisti?

Konkret zu „Klimaklebern“: Das Ding ist, in Wiesbaden wie in anderen Städten stehst du per se ständig im Stau. Ganz ohne Klima-Aktivisti. Einfach, weil es zu viele Autos sind, von denen die meisten einzig und allein aus Bequemlichkeit und wegen des Status herumeiern. Auch Rettungsfahrzeuge bleiben regelmäßig in Staus stecken, weil keine Rettungsgassen gebildet werden oder weil Städte völlig mit dem Verkehr überfordert sind. Staus, die entstehen, weil rücksichtslos und egoistisch gefahren wird oder Pannenfahrzeuge Spuren blockieren sind ebenso der Normalfall. Daneben ist es einfach so, dass die Aktionen der Aktivisti i.d.R. angekündigt werden.

Auch wenn man es in Deutschland gerne anders darstellt, sind eben nicht 98 % der Menschen auf dem platten Land ohne ÖPNV oder in ihrer Bewegung eingeschränkt. Diese Märchen erzählen wir gerne, um uns selbst schönzureden, dass wir die unzähligen Klima- und Geldgräber in unsere Einfahrten und Garagen stellen, Versicherungen, Steuern und Sprit bezahlen…

Wieso keine so laute Kritik an PS-Chaoten und Hubraumfetischisten, daran, dass Infrastruktur nur für Autos gedacht wird?

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