Neoliberalismus 2.0 – Forderung der Arbeitgeber: Arbeiten bis 70

Der Boss von Gesamtmetall (Arbeitgeberverband) fordert Rente mit 70. Auch andere Arbeitgeberverbände fordern eine Erhöhung des Renteneintrittsalters.

Schauen wir uns die durchschnittliche Lebenserwartung an, kann er gleich fordern „malochen bis zur Urne“. Was wie Zynismus anmutet, ist leider Teil der Wahn-Vorstellungen des AG-Verbandes. Vor allem aber sollte ein Herr Wolf von Gesamtmetall ein Gespür dafür haben, was es für einen Menschen heißt, bis 70 hart körperlich zu malochen. Außer natürlich, man hat jede Erdung verloren.

Da argumentiert unterstützend so mancher Investor, dass die Lebenserwartung ja steige und man eben gegensteuern müsse, wenn man überhaupt Rente weiter erhalten wolle – Ja und nein. De facto sagt die Lebenserwartung vor allem nichts über die Lebensqualität und körperliche wie psychische Leistungsfähigkeit aus.

Gleichzeitig argumentieren ebendiese, dass Arbeitgeber ja ohnehin die Hälfte der Renten-Beiträge zahlen würden. Das ist fatal, weil es schlichtweg gelogen ist. Denn fest einkalkulierter Bestandteil unseres Rentensystems ist die private Altersvorsorge. Sie ist eine essentielle Säule. Und die erbringen Menschen eben on-top zum hälftigen Renten-Versicherungsbeitrag.

All das einfach einmal ganz unabhängig davon, dass sich Menschen nach 40 Jahren Arbeit einfach Feierabend verdient haben!

Wie auch Matthias W. Birkwald treffend sagt: Wir haben kein Demografie-Problem. Wir haben ein Verteilungsproblem.

Retten wir am 26.09. das Rentensystem und machen wir es zukunftsfähig!

  • Beitragsbessungsgrenze hoch und bestenfalls ganz abschaffen.
  • Alle einzahlen lassen, auch Beamt:innen und Politiker:innen
  • Solidarische Mindestrente 1200 €

Lesetipps

https://www.die-linke.de/fileadmin/download/themen/folder2019/rente/2._Auflage_Supplement_der_Zeitschrift_Sozialismus_2_2017.pdf

https://www.die-linke.de/fileadmin/download/themen/folder2019/rente/lux_argu_18_Altersarmut.pdf

https://www.die-linke.de/fileadmin/download/themen/folder2019/rente/themenfolder2019_rente.pdf

Rentenkonzept DIE LINKE

Das Rentenkonzept der Partei DIE LINKE in aller Kürze:

  1. Lebensstandard sichern: Sicherungsniveau von 53% – das sind 130 Euro mehr für den »Durchschnittsrentner«. Gleiche Renten in Ost und West!
  2. Schluss mit Altersarmut: Solidarische Mindestrente von 1.200 Euro, niedrige Löhne in der Rente aufwerten, das sind z.B. 270 Euro mehr Rente für eine Verkäuferin.
  3. Statt Arbeiten bis zum Umfallen: Ab 65 abschlagsfrei in die Rente sowie mit 60 Jahren bei 40 Beitragsjahren.
  4. Zeiten der Erwerbslosigkeit, der Kindererziehung und Pflege müssen besser abgesichert werden, damit sie nicht zu Armutsrenten führen.
  5. Die Beitragsbemessungs-Grenze wollen wir vereinheitlichen, dann in mehreren Schritten drastisch anheben und schließlich aufheben. Wer ein Gehalt von 10.000 Euro und mehr im Monat hat, muss auch für 10.000 Euro und mehr Beiträge zahlen.
  6. Die Beschäftigten dürfen nicht den Risiken auf dem Kapitalmarkt ausgesetzt werden: Wir lehnen es ab, die Arbeitgeber im Rahmen kapitalgedeckter betrieblicher Altersvorsorge und sogenannter »Zielrenten« aus der Haftung zu entlassen.
  7. Für jedes Kind wollen wir drei Entgeltpunkte – das sind zurzeit über 90 Euro sogenannter »Mütterrente« – auf dem Rentenkonto gutschreiben. Egal, ob ein Kind 1960 oder 2010, in Ost oder West geboren wurde.
  8. Für alle Erwerbseinkommen müssen Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung gezahlt werden. Auch Politikerinnen und Politiker, Selbstständige, Freiberuflerinnen und Freiberufler, Beamte und Beamtinnen und Manager und Managerinnen sollen Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.
  9. Wir wollen die Benachteiligung der ostdeutschen Rentnerinnen und Rentner endlich beenden. Wir fordern eine zügige Angleichung an das Westniveau.
  10. Wer durch die Arbeit krank wird, darf nicht noch niedrige Renten zu fürchten haben: Der Zugang zu den Erwerbsminderungsrenten muss erleichtert werden. Die Abschläge wollen wir streichen.
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